Donnerstag, 7. Februar 2008

Mein arrangierter Rum

"Rhum arrangé", also "verbesserter" Rum, ist eine französische Variante des großmütterlichen Rumtopfs, der das ganze Jahr über mit Früchten der Saison angereichert wird. „Arrangierter“ Rum stammt natürlich aus den Französischen Antillen, die übrigens ausgezeichneten Rum exportieren.
Das Prinzip kennt jeder: ein hochprozentiger Rum wird mit Zucker, Gewürzen und beliebigen Früchten am besten in einem Steingutgefäß angesetzt und für mehrere Monate lang in einem kühlen Ort gelagert, bis sich der Rum zu einem aromatisch-würzigem Getränk verwandelt hat, den man zum Beispiel als Digestiv nach einem kreolischen Abendessen reichen kann.
Was ich schon seit langem einmal ausprobieren wollte. Und so machte ich mich also vor einem Monat daran, meinen eigenen zesteur_flouRumtopf zu kreieren. Dabei habe ich mich auf eine Frucht, nämlich Ananas, beschränkt, damit mein Rum nicht in einen Obstsalat ausartet, sondern schön minimalistisch edel bleibt.
Jetzt steht mein Rum in einem großen Einweckglas auf dem Balkon und ich zähle die Tage bis zum Mai: dann nämlich sind die 5 Monate Wartezeit um und mein arrangierter Rum dürfte Gaumen und Leber der extra zur Verkostung geladenen Auserkorenen erfreuen.
Übrigens liegt eines der Geheimnisse eines gelungenen arrangierten Rums in der Qualität seiner Zutaten. Also: um Himmelswillen kein billiger Fusel, vertrocknete Vanilleschoten oder halb reife Früchte, sondern echter Qualitätsrum und wirklich reife, saftige Früchte der Jahreszeit!

Das Rezept:

- 1 l guter, echter, weißer Rum (54 %ig)
- 10 cl Zuckerrohrsirup
- 1 wirklich fleischige Vanilleschote
- die Schale einer unbehandelten Orange (mit dem Zestenreißer entfernen, damit der weiße und bittere Teil der Schale nicht in den Rum kommt)
- 1 Zimtstange
- 100 g Obst (je nach Jahreszeit Honigmelonenwürfel, Litschis, Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen oder, wie ich, Ananaswürfel).

Den Rum in ein Einweckglas geben und die Früchte daruntermischen.
Den Zuckerrohrsirup, die Zimtstange, die Orangenschale und die aufgeschlitzte Vanilleschote dazugeben.
Mindestens 5 Monate lang im Trockenen und dunkel aufbewahren. Für das Foto habe ich meinen Rum mal eben kurz aus dem Winterschlaf geweckt und gleich auch ein wenig daran geschnuppert: himmlisch orangig...!
rhumarrange

Mein Klops-Rezept für den Freitagabend

Klopsrezepte gibt es nun ja wirklich in Hülle und Fülle. Beim Stöbern im Internet bin ich auf einen Artikel aus dem Tagesspiegel gestoßen, in dem Lily Bretts Buch "Chuzpe" vorgestellt wird. Bei Gelegenheit werde ich mir das Buch einmal über Amazon zukommen lassen - schon allein deshalb, weil die Schriftstellerin angeblich am Ende gleich drei ihrer Klops-Rezepte preisgibt! Ehrlich gesagt hätte ich nie daran gedacht, dass ein Klops aus etwas anderem als Rinderhackfleisch, Zwiebel und Tomatensoße bestehen könnte. Wenn ich da von Lily Bretts "Spinatklopsen mit Rote-Beete-Streifen gewürzt mit Koriander, Kardamom und Zimt" oder gar von "Karotten-Honig-Klopsen" lese, dann rinnt mir nicht nur das Wasser im Mund zusammen, sondern mich packt vor allem unverzüglich die Lust, mein Basis-Klops-Rezept demnächst ein wenig aufzumöbeln.
Obwohl es mich eigentlich bislang noch nie im Stich gelassen hat!

Und hier ist es:

- 1 klein gehackte Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 klein gehackte Stange Sellerie
- 1 EL Thymian
- 1 EL Origano
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Zweige Rosmarin
Anstelle dieser Kräuter kann auch mit 2 EL "Herbes de Provence" gewürzt werden
- 1 EL Olivenöl
- 700 g Rinderhackfleisch
- 1 fein geriebene Karotte
- 2 verquirlte Eier
- 80 g Brösel (oder Haferflocken)
- 1 1/2 Kaffeelöffel feines Salz
- Pfeffer (ich nehme Cayenne-Pfeffer)
- 160 g Tomatensoße

Das Rohr auf 180°C vorheizen. Eine rechteckige Backform (meine Silikon-Backform ist 25x10 cm groß) mit Öl bestreichen.

Die Zwiebel mit den Kräutern, dem Sellerie und dem Olivenöl in einer Pfanne vermengen und ein paar Minuten lang leicht anbraten. Zum Schluss die fein gehackte Knoblauchzehe dazugeben und noch einmal eine Minute lang braten lassen.

Das Hackfleisch in eine große Schüssel geben, mit dem Zwiebel-Kräuter-Gemisch, der fein geriebenen Karotte und den Bröseln vermengen. Die beiden Eier, Salz, Pfeffer und Tomatensoße dazugeben und wieder gut mischen, bis die Mischung sich beim Rühren schön saftig anhört...
klops_laurierDie Hackfleischmischung in die Backform geben und mit dem Kochlöffel gleichmäßig verteilen. Das Lorbeerblatt dekorativ in die Mitte geben.
Im Rohr eine gute Stunde lang backen lassen, bis der Klops schön braun ist.

Im Winter essen wir gerne gedünsteten Rotkohl mit Rosinen dazu. Ein absoluter Klassiker!

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